Biografie J. Häupl

Geboren am 6. Jänner 1926 in Pram, OÖ, erwuchs in Josef Häupl in dieser überschaubaren, ruhigen Hausrucklandschaft ein enges Verhältnis zur Natur, das in seinen späteren Bildern immer wieder spürbar wird.
Nach der Schule begann er eine Lehre als Schlosser, die durch die Einberufung zum Wehrdienst 1943 jäh unterbrochen wurde. Dann Kriegseinsatz in Jugoslawien, Italien und Ägypten, in denen er trotz seines jugendlichen Alters an der Front eingesetzt wurde, die schwere traumatische Erlebnisse mit sich brachten, die ihn ein Leben lang begleiteten. 1944 kam er in englische Gefangenschaft in Ägypten, wo er als Automechaniker eingesetzt wurde.
Nach Rückkehr aus der Gefangenschaft Weihnachten 1946, beendete Häupl seine Lehre als Maschinenschlosser in den Vereinigten Österreichischen Eisen- und Stahlwerke Linz. Über den Beruf als Schlosser fand er in der Freizeit zur Kunst, zur Malerei. Zuerst in Abendkursen, dann als ordentlicher Hörer und Schüler an der Kunstschule Linz holte er sich eine gediegene Fachausbildung bei Professor Herbert Dimmel und sah in Paul Cezanne und George Braque, bei diesem sowohl in der kurzen fauvistischen wie dann in der kubistischen Periode, gewisse „Leitbilder“.
Noch stärker gestaltete sich die Bindung an die Malerei, die für Josef Häupl auch Selbstverwirklichung bedeutete, als er 1960 beruflich als Bühnenmaler in den Dienst des Landestheaters trat, dort Vorstand des Malersaales wurde und später auch Bühnenbildner, so am Landestheater, am Kellertheater und an der Studiobühne Linz war.
Inzwischen hatte sich Josef Häupl auch stark der Graphik zugewandt (1. Preis für Lithografie), zu der ihm Professor Slavi Soucek bei der Salzburger Sommerakademie Technik wie Liebe erschloss. Von 1967 bis 1973 fand Häupl seine künstlerische Wirkstätte im Egon-Hofmann-Haus, ein Atelierhaus vom Kulturring der Wirtschaft OÖ, und wurde Mitglied der Innviertler Künstlergilde. Mehrere Studienreisen nach Dalmatien und Italien folgten.
Verhältnismäßig schnell fand Josef Häupl seinen eigenen, beeindruckenden Weg, wie die Erfolge bei Ausstellungen bezeugen so z.B. in Linz, Salzburg, Wien, Innsbruck und Berlin. Themen boten ihm Landschaften, Tiere, Stilleben, besonders Blumen. Stilistisch entwickelten sich seine Bilder vom leicht expressiven und konstruktiv durchdachten bis zum lyrisch-idyllisch empfundenen Spätwerk. So schuf Josef Häupl ein reiches, gediegenes Œvre, das in Ölbildern, Aquarellen, in Farblithos und Holzschnitten eindringlich seinen mit Festigkeit gegangenen sehr persönlichen Weg in der Kunst aufzeigt.

Engelbert Häupl im Gedenken an seinen Bruder Josef Häupl
NACHRUF von Koller Wilhelm
